Brit Awards 2009
Showdown der Stars
Die Organisatoren der Veranstaltung, der Dachverband der britischen Musikindustrie British Phonographic Industry (BPI), verkauften die Fernsehrechte der Brit Awards für eine „substanzielle“ Summe (Musikinsider vermuten einen fünfstelligen Betrag) an den Spartenkanal iMusic1.
Brits für (fast) alle
Der Sender ist über Satellit, Kabel Deutschland und diverse lokale Kabelnetze zu empfangen und wirbt mit einer technischen Reichweite von 30 Millionen Haushalten. Steve Redmond, Verkaufsagent der Brit Awards, fädelte den Deal ein, der iMusic1 die Rechte an den ‚Brits’ zunächst für ein Jahr sichert. „Wir planen die Show in Zukunft noch weiter auszubauen“, so Redmond.
Die Übertragung des Events soll mit einer Kampagne einhergehen, um in Deutschland die Werbetrommel für britische Musik zu rühren. iMusic1 sendet die Brit Awards allerdings nicht live, sondern erst zwei Tage nach der eigentlichen Verleihung am 18. Februar im Londoner Earl’s Court. Die Show mit Auftritten von U2, Pet Shop Boys, Duffy, Take That, Girls Aloud und Kings of Leon wird ab 20. Februar an jeweils drei aufeinanderfolgenden Abenden um 20 Uhr ausgestrahlt.
Angriff auf den Echo
Im vergangenen Jahr zeigte der Musikkanal MTV die Brit Awards im deutschen Fernsehen – allerdings nicht zur Primetime, wie Redmond betont. „Zum ersten Mal werden die Brit Awards an drei Primetime-Slots über ein gesamtes Wochenende gezeigt”, erklärt Redmond das Abkommen. “Wir entschieden uns für iMusic 1, weil sich der Sender als ‚reines Musikfernsehen’ positioniert hat. Man entscheidet sich entweder für groß und terrestrisch oder für spezialisiert und Musik.“
Am 21. Februar versucht der Spartenkanal gar, mit der ARD zu konkurrieren und positioniert die zweite Ausstrahlung der Brit Awards zur gleichen Sendezeit wie die Live-Übertragung des deutschen Musikpreises Echo im Ersten. Zappende Zuschauer können sich dann den Auftritt von U2 gleich zweimal anschauen – aus der Konserve vor britischem Publikum und als Teil der ARD-Liveshow aus der Berliner O2 World Arena.
Duffy gegen Coldplay
Die Newcomerin Duffy und die zu Superstars aufgestiegenen Softrocker Coldplay gehen als Favoriten in die Verleihung der Brit Awards in London. Beide sind für vier Preise im Rennen: Unter anderem konkurriert das Debütalbum „Rockferry“ der Waliserin – mit 4,5 Millionen Exemplaren das meistverkaufte Album 2008 – mit Coldplays „Viva La Vida“ um den Preis „Album des Jahres“. Auch in der Kategorie „Beste Single“ stehen sich beide mit „Mercy“ und „Viva La Vida“ gegenüber.
Für das beste Album sind ebenfalls Radiohead, The Ting Tings und Elbow nominiert. Die seit 15 Jahren auf den großen Durchbruch wartenden Elbow sind darüber hinaus in zwei weiteren Kategorien – „Beste Band“ und „Bester Live-Act“ – im Rennen. Um den Titel „Beste Band“ kämpfen zudem Take That, Girls Aloud und Radiohead.